Wake up – mit „Kahlenberg“
In dieser Ausgabe der Sendung Wake up ist die Band „Kahlenberg“ zu Gast.
Zu „Kahlenberg“:
Charmant oberschichtaffin, mit einem Hang zum sympathischen Scheitern und trotzdem eine vortreffliche Zeit beim gegen die Wand Fahren des guten Tons. So könnte man die fünfköpfige Wiener Band Kahlenberg mit einem Satz beschreiben, wenn man wenig Zeit hat. Zeit hat man knapp über 40 Minuten um sich beim Durchhören des Debutalbums „Dirty Penzing“ zu entscheiden: Hassen oder lieben.
Es braucht vielleicht ein bisschen Mut um darauf einzusteigen. Wer es wagt, wird mit elf irrwitzigen Songs belohnt, welche sich thematisch von Substanzmissbrauch im Villenviertel über Frauengeschichten bis hin zu Exzess und manischem Statusklammern erstrecken. Stolpernde Akustik, weit aufgerissene Gitarren-Amps und krachende Drums duellieren sich mit unerwarteter Elektronik, weinenden Violinen und fast schon verliebtem Bruch mit 0815-Radiohit-Schemen. So würde wohl Punk klingen, hätte es seit jeher bedingungsloses Grundluxuseinkommen gegeben.
Kahlenberg machen konsequent die Musik, die aus ihnen heraus drängt: Mit gewissem Galgenhumor provokant wie eingängig die Grätsche zwischen der Schönheit des Lebens und dessen unvermeidlichen Abgründen reißend. „Es führen viele Wege zum Zentralfriedhof“, heißt es im Refrain der letzten Nummer des Debutalbums. Moët drauf!
Moderation: Wake up Team
Stay tuned!